Starke Fahrradbremsen von Shimano und Magura geben Ihrem Pedelec Sicherheit
Pedelecs und E-Bikes fahren schneller und sind schwerer als „normale“ Fahrräder. Deshalb ist es besonders wichtig, dass leistungsfähige Fahrradbremsen zum Einsatz kommen.
Billige Elektroräder fallen durch einfache mechanischen Felgenbremsen oder Rollenbremsen gepaart mit einer Rücktrittbremse auf. Solche Fahrradbremsen haben an hochwertigen Pedelecs keinen Platz mehr.
Leistungsfähige Fahrradbremsen sind am Pedelec kein Luxus sondern notwendiger Standard
Gern stellen wir Ihnen hier im folgenden Text alle Bremsentypen vor, empfehlen können wir Ihnen hydraulische Scheibenbremsen von Shimano, Tektro oder Magura die jeweils mit Mineralöl gefüllt sind. Eine, bei vielen noch immer beliebte Rücktrittbremse, kann optional als dritte Bremse verbaut werden. Ersatzteile bekommen Sie auch bei uns.
Alle Fahrradbremsen im Überblick
Rollenbremsen
Die Rollenbremse ist eine Weiterentwicklung der Rücktrittbremse mit Handhebelbedienung per Seilzug. Die Vor- und Nachteile entsprechen im Wesentlichen denen der normalen Rücktrittbremse, allerdings fallen die Vor- und Nachteile weg, die einer Rücktrittbremse durch die Betätigung über den Antrieb, also die Kette, entstehen. Somit ist die Rollenbremse ähnlich sicher wie andere Fahrradbremsen und auch eine Kombination mit Kettenschaltungen ist möglich. Gelegentlich muss sie mit einem temperaturbeständigen Fett geschmiert werden, damit die Bremswirkung nicht zu scharf wird. Ein Schmiernippel am Gehäuse erleichtert diese Wartungstätigkeit. Meist besitzen Rollenbremsen auch eine Kühlscheibe, die einem Bremsverlust bei Überhitzung (Fading) vorbeugt, außerdem hält die Schmierung dadurch länger.
Trommelbremsen
Beim Fahrrad wird die Trommelbremse in der Ausführung als Simplex-Bremse mit durch Hebel betätigtem Spreiznocken verwendet, so wie sie auch bei einfachen Motorrädern oder Mofas mit Seilzugbremse zu finden ist. Nur wenige Hersteller produzieren heute noch Trommelbremsen für Fahrräder. Der Trommeldurchmesser liegt zwischen 70 und 90 mm. Trommelbremsen gibt es auch in Kombination mit Getriebenaben oder Dynamonaben. Während die ähnlich wirkende Rollenbremse von der Nabe komplett abgenommen werden kann, ist die Bremstrommel bei heutigen Modellen ein Teil des Nabengehäuses. Im Unterschied zur Rollenbremse müssen die Bremsflächen fettfrei bleiben. Durch den fehlenden Fettmantel wird das Eindringen von Wasser erleichtert.
Klotzbremsen
Über einen einfachen Hebelmechanismus wird bei der Klotzbremse, auch Stempelbremse genannt, ein Gummiklotz auf die Lauffläche des Reifens gedrückt. Die Bremswirkung ist gering und wird stark vom Zustand des Reifens beeinflusst (Luftdruck, Nässe, Schmutz). Der Verschleiß an Bremsgummi und Reifen ist zudem recht groß. Konstruktiv bedingt lässt sich das Gestänge der ursprünglichen Klotzbemsen nur mit bestimmten Lenkerformen kombinieren, was gestalterisch prägend für die damaligen Fahrräder war. Spätere Klotzbremsen werden mittels Bowdenzug betätigt, Vorteile sind das geringere Gewicht und die Kombinierbarkeit mit beliebigen Lenkerformen. Eine bessere Bremswirkung ergibt sich dabei jedoch nicht. Fahrradbremsen vom Typ Klotzbremse sind nur noch an uralten Retrorädern zu finden.
Rekuperationsbremse als Fahrradbremse?
Die Rekuperationsbremse ist ein Bremstyp für Elektrofahrräder. Hier wirkt der Motor als Generator und wandelt die kinetische Energie in elektrische Energie um. Sie wird dann genutzt, um den Akku zu laden. Vorteile sind die Wartungsfreiheit und Wetterunabhängigkeit. Rekuperationsbremsen haben eine durch die Komponenten (Generator, Elektronik, Akku) begrenzte Bremsleistung.
Bei vollgeladenem Akku und ohne zusätzliche Energievernichter wie Bremswiderstände sind sie zudem wirkungslos, da keine Energie mehr aufgenommen werden kann. Diese Situation kann bei Bergabfahrten eintreten. Diese Bremsenform ist daher nur eine Zusatzbremse und es ist ein weiteres Bremssystem am Fahrrad notwendig. § 65 Abs. 1 Satz 2 StVZO verlangt für Fahrräder zwei voneinander unabhängige Bremsen. Zudem ist die Bremsleistung stark von der Raddrehzahl abhängig. Rekuperationsbremsen bieten zum Beispiel Nabenmotoren wie der GreenMover, der Panasonic-Naben-Getriebemotor oder die BionX-Motoren.
Scheibenbremsen
Grundsätzlich gibt es rein mechanische und hydraulische Scheibenbremsen.
Bei der hydraulischen Scheibenbremse gibt es wiederum zwei Ausführungen: Normalerweise ist der Geberkolben im Bremshebel, es gibt jedoch auch eine spezielle Ausführung mit Geberkolben im Bremssattel, welcher mittels Bowdenzug und herkömmlicher Bremshebel betätigt wird. Die im Bremssattel liegenden Bremsbeläge werden gegen die auf der Nabe montierte Bremsscheibe gedrückt, die je nach Hersteller etwa 2 mm dick ist. Dabei gibt es drei unterschiedliche Bauweisen:
- Beide Beläge werden durch je einen Hubkolben gegen die Scheibe gedrückt (siehe Festsattelbremse).
- Ein Belag drückt gegen die Scheibe und diese etwas zur Seite, wodurch die Scheibe gegen den gegenüberliegenden unbeweglichen Belag drückt.
- Die Beläge sind in einem schwimmenden Bremssattel gelagert; in diesem Fall wird nur ein Belag angesteuert und der Bremssattel verschiebt sich, so dass beide Beläge gleich stark auf die Scheibe drücken (siehe Schwimmsattelbremse).
In Ruhestellung sind die Bremsbeläge nur einige Zehntel Millimeter von der Scheibe entfernt, so dass der Hub der Kolben bei Betätigung entsprechend gering ist. Bei vielen hydraulischen Scheibenbremsen wird der durch Abnutzung verkürzte Bremsbelag automatisch nachgestellt. Fahrradbremsen mit 4 Kolben packen sicher zu.
Bei neuen Bremsbelägen wird die volle Bremswirkung erst nach einer gewissen Einfahrzeit erreicht. Starke gut dosierbare hydraulischen Scheibenbremsen geben Ihrem Pedelec Sicherheit. Hydrauliksysteme mit Mineralölfüllung sind unempfindlicher gegen eindringendes Wasser. Das Öl ist nicht hygroskopisch und ungiftig. Anbieter dieser Bremssysteme sind u.a. Shimano, Magura oder Tektro.
Avid und Sram setzten dagegen auf DOT Bremsflüssigkeit. Bremsflüssigkeit ist giftig und kann den Lack angreifen.
Bremsgeräusche bei Scheibenbremsen
Quietschende Scheibenbremsen sind zumeist auf verschmutzte Scheiben oder Beläge zurückzuführen. Werden die Bremsen durch extreme Belastungen überhitzt, können manche Beläge verglasen und fangen dann ebenfalls an zu quietschen. Sollte Fett oder Öl auf die Scheiben kommen, sind sowohl Scheibe, als auch die Beläge zu tauschen.
Eine Reinigung bringt meist keinen Erfolg, da sich das Öl bei erneuter Erhitzung aus den kleinsten Zwischenräumen wieder auf die Scheibe bewegt. Beim Ölen der Kette oder anderen Schmier- oder Pflegearbeiten, sollte also akribisch darauf geachtet werden, dass nichts auf die Fahrradbremsen gelangt.
Felgenbremsen
Felgenbremsen sind schon seit langem die am weitesten verbreiteteten Fahrradbremsen. Charakteristisch an ihnen ist, dass beim Bremsen gegenüberliegende Beläge aus einer Gummimischung auf die beiden Felgenflanken gepresst werden, so dass durch Reibung eine Bremswirkung entsteht.
Mit Felgenbremsen kann eine hohe und dosierbare Bremsleistung erreicht werden. Da die Bremskraft weit außen am Umfang des Laufrads ansetzt, werden Speichen, Nabe und Rahmenteile beim Bremsvorgang nur wenig belastet. Mechanische Felgenbremssysteme sind vergleichsweise leicht, können unkompliziert aufgebaut sein und es gibt sie in preisgünstigen Ausführungen.
Die Bremswirkung von Felgenbremsen ist bei Nässe geringer als bei Trockenheit, verschmutze Felgen können zusätzlich die Bremsbeläge verunreinigen und den Verschleiß beschleunigen. Spätestens, wenn durch die Abnutzung der Bremsbeläge der Bremshebel bis knapp zum Anschlag durchgezogen werden kann, muss der Abstand zwischen Felgenflanke und Bremsbelag neu eingestellt werden.
Mit der Felge wird ein tragendes Element als Verschleißteil genutzt. Bei Alu-Felgen gibt es Ausführungen mit einer Verschleißanzeige in Form von Linien oder punktförmigen Vertiefungen, die je nach Bauart beim Erreichen der Verschleißgrenze verschwinden oder sichtbar werden. Manche Alu-Felgen haben eine Beschichtung (üblicherweise Keramik), die zusammen mit dafür geeigneten (häufig grün eingefärbten) Bremsbelägen den Verschleiß verringern und die Bremsleistung bei Nässe erhöhen. Felgenbremsen finden sich in allen Arten von Fahrrädern.
Bei den Felgenbremsen unterscheidet man zwischen Systemen mit nur einem Befestigungspunkt über dem Reifen (an der Gabelbrücke) und zweiteiligen Systemen mit zwei Befestigungspunkten beiderseits der Felge (an den Streben). Bei beiden Systemen gibt es mechanisch und hydraulisch betätigte Ausführungen. Die hydraulischen Variante ist aufgrund der besseren Dosierbarkeit vorzuziehen. Auch hier gibt es Bremssystem mit Mineralölfüllung (Magura) oder DOT Bremsflüssigkeit.
Auch Felgenbremsen reagieren empfindlich auf Fett oder Öl. Die Felgen sollten stets sauber sein, sonst können Geräusche entstehen oder die Bremswirkung kann beeinträchtigt werden.
Rücktrittbremsen
Rücktrittbremsen finden bei Tourenrädern und vor allem bei Kinder- und Stadträdern mit Nabenschaltung oder ohne Schaltung Verwendung. Bei Pedelecs ist sie als zusätzliche dritte Bremse zu finden. Diese Bauart gilt als technisch ausgereizt und veraltet. Sie ist nicht mehr Stand der Technik und spielt eigentlich nur in Deutschland eine größere Rolle. In anderen Ländern sind Rücktrittbremsen weniger verbreitet.
Grundsätzlich erreicht die Rücktrittbremse nicht die Verzögerungswerte von modernen Felgen- und Scheibenbremsen. Eine Rücktrittbremse ist eine Fahrradbremse im Hinterrad des Fahrrads. Sie wird durch Rückwärtstreten der Pedale betätigt. Das Drehmoment wird durch einen unbewegten Hebel, die Drehmomentstütze, auf den Rahmen übertragen.
In modenen Pedelecs finden sich solche Fahrradbremsen nur noch selten zu finden, da sie dort entbehrlich geworden sind und das bequeme Zurückdrehen der Pedale verhindert.