Es war ein lauer Frühsommerabend in Darmstadt-Arheilgen. Angela saß auf dem Balkon, ein Glas Rhabarberschorle in der Hand, und betrachtete die untergehende Sonne, die die Dächer in warmes Licht tauchte. Thomas kam aus dem Keller, schob sein i:SY Rad mit einem zufriedenen Grinsen in den Hof und sagte:
„Ich hab eine Idee.“
Angela sah ihn skeptisch an. „Ist das wieder so eine Idee wie ‚Lass uns mal eben zum Bäcker fahren und dann in Mainz landen‘?“
„Nein, diesmal ist es eine echte Feierabendrunde. Kurz, charmant, voller Kunst – und mit Schloss.“
„Mit Schloss?“
„Ja! Schlossgraben-Radtour. 12 Kilometer Kultur, Kleingärten, ein bisschen Hundertwasser und ganz viel Abendsonne.“
Angela stellte ihr Glas ab. „Ich bin dabei. Aber nur, wenn wir unterwegs ein Eis bekommen.“
„Deal.“
Die beiden i:SY Kompakträder standen nebeneinander wie zwei kleine Raumfähren, bereit für den Start. Angela hatte ihres mit einer Lichterkette am Lenker dekoriert („für die Stimmung“), Thomas hatte eine neue Klingel montiert, die beim Läuten wie ein Gong klang.
„Ich liebe diese Räder“, sagte Angela. „Sie sind wie Espresso auf zwei Rädern – klein, stark und machen wach.“
„Und sie passen sogar in den Aufzug, ohne dass man sich bei den Nachbarn entschuldigen muss“, ergänzte Thomas.
Die Tour begann gemütlich durch eine Kleingartensiedlung. Es roch nach Holzkohle, Lavendel und einem Hauch von Abenteuer. Ein älterer Herr winkte ihnen zu, während er mit einer Grillzange in der Hand eine Bratwurst wendete, als wäre sie ein Kunstwerk.
„Ich liebe diese Gärten“, sagte Angela. „Sie sind wie Miniaturwelten mit Gartenzwergen und Tomaten.“
„Und manchmal mit mehr Satellitenschüsseln als Pflanzen“, ergänzte Thomas.
Im Bürgerpark begegneten sie einer Gruppe Jugendlicher, die versuchte, ein Volleyballnetz zwischen zwei Bäume zu spannen – mit mäßigem Erfolg. Ein Ball rollte ihnen vors Rad, Angela stoppte elegant, Thomas fast nicht.
„Ich glaube, mein i:SY hat Reflexe wie eine Katze“, sagte er.
„Dann solltest du ihm einen Namen geben. Vielleicht: Panther.“
Dann kam die Waldspirale, das berühmte Hundertwasserhaus. Bunt, verspielt, schief und wunderschön.
„Ich liebe dieses Haus“, sagte Angela. „Es sieht aus wie ein Lebkuchenhaus, das zu viel Kunst studiert hat.“
„Oder wie ein Gebäude, das heimlich ein Märchenbuch ist“, ergänzte Thomas.
Sie machten ein paar Fotos, posierten vor den goldenen Kugeln auf dem Dach und diskutierten, ob man wohl darin wohnen könne, ohne sich ständig zu verlaufen.
Weiter ging’s zum Darmstadtium, dem futuristischen Kongresszentrum, das aussah wie ein Origami-Raumschiff. Angela wollte gerade ein Selfie machen, als Thomas rief:
„Da ist er! Der Schlossgraben!“
Sie schoben ihre Räder durch den neu gestalteten Graben – vorbei an Skulpturen, Infotafeln und einem Kind, das versuchte, einem Kunstwerk einen Namen zu geben.
„Ich nenne es: Der traurige Fisch mit Hut“, sagte es.
Angela nickte. „Könnte auch ein Politiker sein.“
Nachdem Angela und Thomas den Schlossgraben durchquert und sich über moderne Kunst, traurige Fische und die Architektur des Darmstadtiums ausgetauscht hatten, rollten sie weiter – hinein in den Herrngarten, Darmstadts ältesten öffentlichen Park.
Der Herrengarten war in goldenes Abendlicht getaucht. Kinder spielten Frisbee, ein Straßenmusiker spielte „Let It Be“ auf einer Geige, und ein Pärchen versuchte, ein Picknick aufzubauen, während ihr Hund versuchte, es wieder abzubauen.
Angela und Thomas fuhren langsam auf den geschwungenen Wegen, vorbei an alten Bäumen, duftenden Blumenbeeten und einem Eichhörnchen, das aussah, als hätte es gerade einen Espresso zu viel erwischt.
„Ich liebe diesen Park“, sagte Angela. „Er ist wie ein Kurzurlaub mit WLAN.“
„Und ohne Flughafenstress“, ergänzte Thomas.
Sie setzten sich auf eine Bank, tranken einen Schluck Wasser und beobachteten das bunte Treiben.
Weiter ging’s vorbei an der imposanten Merck-Zentrale. Das moderne Gebäude glänzte im Abendlicht, und Thomas blieb kurz stehen.
„Weißt du, was verrückt ist?“, fragte er.
„Dass wir gerade an einem Weltkonzern vorbeiradeln, während ich überlege, ob ich gleich Erdbeer- oder Mangoeis nehme?“
„Genau das.“
Angela nickte. „Ich finde, das ist das Schöne an dieser Stadt. Wissenschaft, Kunst, Natur – und alles mit dem Rad erreichbar.“
„Und mit einem i:SY sogar ohne Muskelkater.“
Am Löwenplatz in Arheilgen entdeckten sie eine kleine Eisdiele mit einer Schlange, die aussah, als würde es dort Gold geben. Angela stellte sich an, Thomas sicherte die Räder.
„Ich nehme Mango und Zitrone“, sagte Angela.
„Ich nehme Schokolade und… Mango. Ich will wissen, was du daran findest.“
Sie setzten sich auf eine Bank, schleckten ihr Eis und beobachteten die untergehende Sonne.
„Weißt du, was das Beste an dieser Tour war?“, fragte Angela.
„Dass sie kurz war, aber voller Geschichten.“
„Und voller Mango.“
Zurück in ihrem Hof parkten sie die i:SYs nebeneinander. Die Räder waren staubig, die Gesichter zufrieden.
„Ich glaube, das war die entspannteste Tour des Jahres“, sagte Angela.
„Und die mit dem besten Eis“, ergänzte Thomas.
Sie lehnten sich zurück, schauten in den Himmel und hörten in der Ferne noch das Echo des Straßenmusikers aus dem Herrengarten.